Im November 1985 wurde auf Initiative des damaligen Direktors der Volksschule Gemeinlebarn, Alois Graf, eine Ausstellung mit dem Titel Schaufenster in die Geschichte unseres Ortes
im Schulgebäude veranstaltet. Die damals von der Bevölkerung zur Verfügung gestellten Inhalte (Dokumente, Fotos, Pläne, etc.) wurden nach der Veranstaltung zu einem großen Teil der Schule überlassen und begründeten damit den initialen Sammlungsbestand unseres Archivs.
Hiervon ausgehend arbeiten wir als Ortsarchiv seit 2012 an der Weiterführung des Archivs, das nun im Feuerwehrhaus in Gemeinlebarn angesiedelt ist. Neben einer inhaltlichen Neustrukturierung nach ICA-Standards, erschließen wir seit geraumer Zeit auch neue Inhalte und digitalisieren unsere Archivbestände fortlaufend.
Mit Veranstaltungen vorort und digitalen Angeboten zu verschiedenen Themen und Inhalten, wollen wir unser Archiv auch für die breite Öffentlichkeit öffnen und einen Beitrag im Sinne der Public History
leisten.
Überland Dokumentationsprojekt zum NS-Zwangsarbeitslager zwischen Gemeinlebarn und Sitzenberg-Reidling
Findbuch Verwaltungsplatform des Ortsarchivs
ISIL-Eintrag Registrierung mit dem ISIL-Code AT-OAG (International Standard Identifier for Libraries and Related Organizations) beim OBSVG gemäß ISO 15511
5.1.2
Autorisierte Namensform
Ortsarchiv Gemeinlebarn
5.1.3
Parallele Namensform
—
5.1.5
Art der Institution mit Archivbeständen
Privatarchiv; Archiv von Verbänden und Vereinen
5.2.1
Standort und Adresse
5.2.2
Telefon, Fax und E-Mail
Jakob Vesely, Alois Graf, Anton Linzbauer
5.3.1
Geschichte der Institution mit Archivbeständen
Im November 1985 wurde auf Initiative des damaligen Direktors der Volksschule Gemeinlebarn, Alois Graf, eine Ausstellung mit dem Titel Schaufenster in die Geschichte unseres Ortes
im Schulgebäude veranstaltet. Die damals von der Bevölkerung zur Verfügung gestellten Inhalte (Dokumente, Fotos, Pläne, etc.) wurden nach der Veranstaltung zu einem großen Teil der Schule überlassen und begründeten damit den initialen Bestand des in der Schule angesiedelten Archivs. Über die Zeit wurde diese Sammlung laufend erweitert. Mit der Pensionierung von Alois Graf im Jahr 2012 wurde beschlossen das Archiv in das kurz zuvor neu erbaute Feuerwehrhaus zu übersiedeln, in dem bereits bei der Planung ein Archivraum vorgesehen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt, war die Sammlung als solche nicht öffentlich bekannt und hatte somit auch keinen Nutzen für interessierte Personen. Von 2013 bis 2020 wurde die vorhandene unstrukturierte Sammlung neu gegliedert, das Archivgut bis auf Dokumentenebene katalogisiert und rund 95% des Bestandes komplett digitalisiert. Nachdem die Katalogisierung der Sammlung im Jahr 2016 abgeschlossen war, wurde parallel damit begonnen neues Archivgut zu erschließen und die Digitalisate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen (Präsentationen sowie eine Online-Plattform).
5.3.2
Geografischer und kultureller Kontext
Die Ortschaft Gemeinlebarn ist eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Traismauer im niederösterreichischen Städtedreieck Krems – Tulln – St. Pölten. Der Name des Ortes leitet sich aus dem althochdeutschen Wort für Grabhügel lewer
ab und bedeutet so viel wie Leute, die bei Grabhügel wohnen
. Es handelt sich um ein sehr altes Siedlungsgebiet, dessen Zivilisationsspuren bis in die Jungsteinzeit reichen und auch zur Römerzeit gilt das Ortsgebiet, durch welches der Verlauf einer Römerstraße führte, als besiedelt. Nach einer Periode der Völkerwanderung, wird der Ort im 10. oder 11. Jahr-hundert von Salzburg aus erneut besiedelt. Die Häuser Gemeinlebarns sind in Folge bis ins 19. Jahrhundert verschiedenen Herrschaften untertänig, 1822 gehört der Ort zur Stiftsherrschaft Herzogenburg. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgt sodann die Bildung der Ortsgemeinde, welche mit dem Jahr 1971 in die Stadtgemeinde Traismauer eingemeindet wird. Der Ort Gemeinlebarn stellt noch bis weit ins in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert ein durch Agrarwirtschaft geprägtes Dorf dar.
Das Ortsarchiv Gemeinlebarn sieht sich als primäre Organisation für die umfangreiche Dokumentation und Publikation dieser Ortsgeschichte im Sinne der Public History
zuständig. Dabei dient das Archiv auch als die zentrale Anlaufstelle und als Ansprechpartner für die Übernahme und Erschließung von neuem Archivgut sowie jedweder Recherchen rund um den Ort.
5.3.3
Mandate/Rechtsgrundlagen der Kompetenzen
Beim Ortsarchiv Gemeinlebarn handelt es sich um eine private Sammlung. Ein institutionelles Mandat ist nicht vorhanden. Die Nutzung des Archivraums im Feuerwehrhaus Gemeinlebarn basiert auf einer Vereinbarung mit der Freiwilligen Feuerwehr Gemeinlebarn aus dem Jahr 2012.
Eine Benutzungsordnung befindet sich aktuell in Ausarbeitung.
5.3.4
Verwaltungsstruktur
Das Archiv ist grundsätzlich als ein 3-Personen-Archiv ohne institutionelle Verbindung zu sehen. Die Führung und Verwaltung des Archivs obliegt Alois Graf, Anton Linzbauer und Jakob Vesely, welche das Archiv seit dem Jahr 2013 führen.
5.3.5
Records Management/Schriftgutverwaltung und Akzessionspolitik
Das Archiv ist bemüht seine Sammlung basierend auf folgenden Zielen laufend zu erweitern:
- Dokumente aller Medientypen mit direktem Bezug zum Ort, besonders solche mit öffentlichem Charakter
- Persönliche Dokumente von Familien, die das öffentliche Leben in Gemeinlebarn maßgeblich mitgestaltet haben
- Literatur und Fotos zur Urgeschichtlichen Erforschung
Das Archiv befindet sich im Obergeschoss des Feuerwehrhauses in Gemeinlebarn (Ortsstraße 10, 3133 Gemeinlebarn). Ein dort befindlicher 14m2 großer Raum wird als Archivdepot benutzt.
Das Haus selbst verfügt im Obergeschoss auch über einen großen Saal für Vorträge und Präsentationen, sowie weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten, die vielseitig genutzt werden können.
5.3.7
Archivbestände und Sammlungen
Die Archivbestände gliedern sich in fünf große Bestandgruppen:
- Bestandsgruppe Sammlungen zur Ortsgeschichte (Hauptsammlung, Zeitungssammlung, Urgeschichtliche Sammlung)
- Bestandsgruppe Sammlung Medien (Dia-Archiv, VHS-Archiv, Fotosammlung Datzinger)
- Bestandsgruppe Dokumentationsprojekte
- Bestandsgruppe Privat- und Familienbestände
- Bestandsgruppe Institutionsbestände
Insgesamt verfügt das Archiv über rund 11.000 Einzelstücke.
5.3.8
Findmittel, Archivführer und Publikationen
Die zentrale Verwaltungs- und Rechercheplattform stellt das eigens für das Ortsarchiv Gemeinlebarn entwickelte Online-Findbuch dar, das allerdings nur mit Zugangsdaten genutzt werden kann:
https://findbuch.ortsarchiv-gemeinlebarn.org Physischer Zugang zum Archiv ist nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich (siehe Kontaktpersonen).
Durch seinen hohen Digitalisierungsgrad können viele Inhalte aber auch Remote über das Online-Findbuch eingesehen werden. Dieses ist von den Öffnungszeiten unabhängig erreichbar.
5.4.2
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
Für die Nutzung des Online-Findbuchs ist eine Registrierung und Freischaltung notwendig.
Eine Benutzungsordnung befindet sich aktuell in Ausarbeitung.
Gemeinlebarn verfügt über eine eigene Bahnhaltestelle, die über den Bahnhof Tullnerfeld auch an die Westbahn angeschlossen und somit öffentlich gut erreichbar ist. Zusätzlich befinden sich Parkplätze direkt vor dem Gebäude.
5.5.1
Dienstleistungen für die Forschung
Durch seine Beschreibungstiefe bis auf die Ebene der Dokumente eröffnet das Findbuch den Forscher*innen eine präzise Suchmöglichkeit. Des Weiteren können viele Dokumente im Volltext durchsucht werden. Die gewinn-bringende wissenschaftliche Nutzung ist aufgrund der Monothematik des Archivs – die Ortschaft Gemeinlebarn – wohl nur in geringer Fallzahl möglich.
Das Archiv verfügt speziell im Bereich der Urgeschichte über eine breite Sammlung, von einschlägiger Forschungsliteratur bis hin zu umfangreichen Dokumentationen der archäologischen Tätigkeiten seit 1885. Dieser Bereich kann auch für die breite Forschung aufgrund ihrer umfangreichen Zusammenstellung von Bedeutung sein.
5.5.2
Reproduktionsmöglichkeiten
Aufgrund des hohen Digitalisierungsgrads können viele Dokumente ohne wenig Aufwand als Digitalisate zur Verfügung gestellt werden. Sollte bedarf an physischen Kopien bestehen, können diese in Absprache erstellt werden. Die angefallenen Kosten werden in diesem Fall weiterverrechnet.
5.5.3
Öffentliche Bereiche
Nicht vorhanden
5.6.1
Identifikator der Verzeichnungseinheit
AT-OAG ISDIAH
5.6.2
Identifikator der Institution
AT-OAG
5.6.3
Angewandte Regeln und/oder Konventionen
ISDIAH
5.6.6
Daten der Erstellung, Überarbeitung oder Löschung
Erstellung durch Jakob Vesely, 25.10.2022;
1. Überarbeitung durch Jakob Vesely, 07.12.2022
2. Überarbeitung durch Jakob Vesely, 10.02.2023
3. Überarbeitung durch Jakob Vesely, 10.07.2023
5.6.7
Sprach(en) und Schrift(en)
Deutsch, Latein
5.6.9
Angaben zu Aktualisierungen
Letzte Aktualisierung: Jakob Vesely, 10.07.2023
Es werden keinerlei Daten gespeichert. Auch keine anonymen Statistikdaten, einfach gar nichts!